Fritz Ammann Hauswart Lotzwil im Interview

Fritz, wie bist du eigentlich Hauswart geworden?

Das war mehr oder weniger Zufall. Ich habe in der Zeitung ein Inserat gesehen und mich beworben. Das war vor rund 25 Jahren. Und heute bin ich immer noch hier – und das mit voller Überzeugung. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Der Start ist jeden Tag gleich: Um 06:45 Uhr beginne ich mit der Reinigung der Turnhalle, der WC-Anlagen und der Garderoben. Danach wird’s abwechslungsreich. Büroarbeiten, Reparaturen, Gartenpflege, Sitzungen oder spontane Einsätze – jeder Tag bringt etwas Neues. Und was für mich immer dazugehört: der Schwatz mit den Kindern und Lehrpersonen. Das ist für mich das Schönste am Beruf.

Was braucht es deiner Meinung nach, um diesen Beruf gut zu machen?

Ein grosses Herz für die Kinder und Lehrpersonen, Geduld im Umgang mit den Behörden und ganz viel Liebe zum Beruf. Die Technik ist wichtig, klar – aber der menschliche Umgang ist mindestens genauso entscheidend.

Was bereitet dir besonders Freude?

Definitiv die Kinder. Wenn sie mich am Morgen begrüssen, gibt mir das richtig Energie. Und dann die Vielfalt: Ich bin Gärtner, Schreiner, IT-Verantwortlicher, Sicherheitsbeauftragter – manchmal sogar Aushilfslehrer. Diese Abwechslung hält mich wach und motiviert.

Gibt es Situationen, die besonders herausfordernd sind?

Oh ja, klar. Wenn der Lift streikt, die Lüftung nicht funktioniert oder plötzlich eine Ratte im Schulhaus ist – dann heisst es ruhig bleiben und schnell handeln. Solche Momente gehören einfach dazu.

Was ist dein persönliches Jahres-Highlight?

Der Besuch bei Wabool. Ich informiere mich über neue Produkte, bestelle unser Jahresmaterial und geniesse das Mittagessen mit anderen Kollegen. Es ist immer ein spannender und schöner Tag.

Und was macht dir weniger Spass?

Das Budget für das kommende Jahr schon im Juni planen zu müssen. Da denke ich manchmal: Könnte ruhig etwas später sein. Aber es gehört halt auch dazu.

Wie hat sich dein Beruf in den letzten Jahren verändert?

Sehr stark. Früher haben meine Frau und ich alles zu zweit gemacht – heute braucht es ein ganzes Team. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt: Heute schliesse ich das Schulhaus per App. Früher bin ich abends um halb elf nochmals persönlich vorbei. Auch im Garten hilft inzwischen ein Rasenroboter. Und bei den Reinigungsprodukten hat sich ebenfalls einiges getan.

Was würdest du jemandem raten, der Hauswart oder Hauswartin werden möchte?

Mach’s – wenn du gerne mit Menschen arbeitest, Verantwortung übernehmen willst und Freude an einem abwechslungsreichen Alltag hast. Es ist ein wunderschöner Beruf, wenn du ihn mit Herz machst.

 

Danke dir, Fritz, für das Gespräch und für deinen täglichen Einsatz mit Herzblut.